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Donnerstag, 22. November 2012

Molly eine Fellnase erzählt...


Molly  *24. September 1993        + 02. Dezember 2008




Ich heiße Molly, bin ein Dackelmix und am 24. Sept. 1993 auf einem Bauernhof in der Nähe von Bremerhaven, geboren. Ich habe noch 5 Geschwister, 1 Weibchen und 4 Rüden.
Unser zu Hause war ein ausgedienter Schweinetrog und unsere Mama hieß Idefix, da haben die blöden Menschen wohl nicht richtig hingeschaut und sich anschließend gewundert, dass Idefix Welpen auf die Welt brachte. Na ja, wie dem auch sei unseren Vater kennen wir nicht, war wohl ein One-Night-Stand. - Nun schaut nicht so, in diesem Punkt sind wir nicht anders als ihr Menschen.


Auf diesem Hof ging es immer recht turbulent zu, viele Kinder, die nicht nur Gutes mit uns vorhatten. Man schleppte uns durch die Gegend, riss an unseren Ohren, Pfoten und Schwänzen. Das war nicht lustig und tat auch schön weh. Aber ich hatte schnell gelernt, mich zu wehren. Meine Krallen und Zähnchen waren ziemlich scharf und es gab so manche Verletzungen bei den Rotznasen.





Es war der 6. November 1993, als ein Ehepaar mit einem kleinen Kind auf den Hof kam. Nun standen sie vor dem Trog und betrachteten uns. Die Frau sagte: „Es kommt aber nur eine Hündin infrage“. „Da haben wir nur noch die kleine Schwarze, das andere Weibchen ist schon vermittelt“, sagte der Bauer. Und so bekam ich eine neue Familie, die ich hiermit vorstelle: Frauchen heißt Dagmar, Herrchen Olaf und die Kleine, 3 Jahre alt, Beatrice.

Mein neues Frauchen packte mich und schob mich unter ihre Jacke - man war das mollig. Die Autofahrt ging nach Bremen. Zwischendurch rief die Kleine immer wieder: „Mama, ich auch Hund haben“. - Nein, nein, das ließ Frauchen nicht zu.



Dann war es soweit, der Wagen hielt und wir stiegen alle aus, gingen durch einen Seiteneingang, auf die Terrasse und von dort ins Haus. Da saßen beim Tee, Opa Friedel und Oma Anneliese, die Eltern meines Herrchens. Opa Friedel schaute auf die Jacke meines Frauchens und sagte:“Hast du da etwa einen Hund versteckt?“ Frauchen nickte holte mich aus der Jacke und drückte mich in seine Arme. Er war völlig entzückt von mir. Nur Oma Anneliese verzog das Gesicht und sagte: „Schon wieder einen Köter im Haus.“ 
Meine Vorgängerin Tinka war vor ein paar Tagen gestorben.

Wir wohnten im Haus von Oma und Opa. Zur Nacht machte Frauchen eine Kiste mit Kissen und Decke fertig. Ich sollte damit neben ihrem Bett schlafen. Das ging auch solange gut, so lange ihre Hand in meiner Kiste war. Aber wehe die Hand, war weg, schon machte ich Rabatz. Frauchen hat das nicht lange ausgehalten. Sie bezog ein altes, großes Kopfkissen und legte es auf die Besucherritze. Da sollte ich dann schlafen. Herrchen fand, dass gar nicht toll, er meinte, dass das dann wohl immer so bleibt. Frauchen meinte darauf, er solle sich beruhigen, das gibt sich wieder, wenn Hundekind, damit meinte sie mich, sich abgenabelt hat. So war es später auch. Aber erst mal fühlte ich mich im siebenten Himmel, konnte ich doch nachts mit Frauchen kuscheln.

Die nächsten Tage habe ich Opa Friedel und Oma Anneliese näher kennengelernt. Also Opa ist ein cooler alter Herr, mit ihm konnte ich nach Herzenslust kämpfen, auch schon mal etwas heftiger. Selbst wenn es leichte Verletzungen gab, war er mir nie böse. Die beiden Männer, Opa und Herrchen waren zum Kämpfen da. Frauchen und Bea, Oma Anneliese ausgenommen, zum Schmusen und kuscheln. Wenn ich mal aus Versehen mit meiner Fellnase an die Hand von Oma Anneliese gekommen bin, bekam sie gleich Panik und schrie: „Igit, der Hund hat an meiner Hand geleckt.“ - sag mal, ich leck doch nicht an deiner Hand, bin doch nicht vom Nuckel gepufft, du blöde Kuh.
Oma Anneliese und Opa Friedel

Da sie mich nicht besonders mochte, habe ich ihr, als sie nicht aufpasste das Schinkenbrot geklaut. Und immer wenn sie den Geschirrspüler nicht gleich wieder zu gemacht hatte, habe ich Teller und Besteck abgeleckt. - Haha, man merkte ihr an, dass sie am liebsten das ganze Geschirr weggeschmissen hätte.




Mit Bea habe ich jeden Tag getobt, über und untereinander. Dabei habe ich immer aufgepasst, dass die Kleine keine Schrammen abbekam. Aber ich gestehe zu meiner Schande, dass ich meine tierischen Gelüste an ihr ausprobiert habe. Bea schrie dann durchs ganze Haus: „Mama, Mama, Molly proppelt mich schon wieder“ Frauchen kam und es klatschte die Zeitung auf meinem Po.  





Die Kleine brauchte immer kleine Streifen von einem abgerissenen Taschentuch zum Nuckeln. Sie wischte nicht nur ihr Sabbermäulchen damit ab, sondern auch ihre Schnotten und noch einiges mehr. Zwischendurch roch sie daran, um festzustellen, ob es noch das Gleiche war. Frauchen durfte es nicht waschen, auch wenn es noch so stank und vor Dreck stand. Bea nannte diesen kleinen dreckigen Lappen immer Tatu. Ohne diesem konnte sie auch nicht einschlafen. Nun, dieses besagte Tatu roch für mich äußerst lecker. Und wenn ich es schaffte, schnappte ich es mir und schluckte es einfach runter. Dann gab es Gebrüll! – Sie soll sich nicht so anstellen. Ihr Tatu kam ja schließlich am nächsten Tag durch meinen Hinterausgang wieder zum Vorschein. Da hätte sie es doch wieder haben können.


Bea und ich auf dem
Komposthaufen



Das Kinderzimmer war ein Schlaraffenland für mich, überall Plüschtiere und Bauklötze, Legos etc. Ständig klaute ich irgendetwas sauste damit durch die Wohnung. Leider blieben dabei einige Sachen auf der Strecke. Spätestens als ich Beas Lieblingstier, ein Delfin, durch die Gegend schleppte, wurde Frauchen wütend. Sie versuchte mich zu kriegen, aber ich flitzte immer um den Esszimmertisch herum oder unter durch. Heißa, war das ein Gaudi und Frauchen wurde immer wütender. Wie gut das sie mein rufen: „Krieg mich doch…“ nicht gehört hat. Dafür gab es dann mit der Zeitungsrolle wieder einen drauf. Sie sagte:“ Du bist doch eine kleine Zicke.“ - Hallo….ich bin doch keine Zicke.


Einmal habe ich mich unter Beas Bett versteckt, und trotz vieler Aufforderungen, wollte ich nicht hervorkommen. Im Gegenteil ich versuchte mich mal wieder durchzusetzen und biss um mich. Ich hatte die Rechnung ohne Herrchen gemacht. Nun wollte er mich hervorziehen. Ich schnappte wieder zu. Ratsch….hatte Herrchen eine Schramme. Oh, Oh da wurde aber jemand sauer. Frauchen und Kind wurden rausgeschickt und die Tür zu gemacht. Ich sah Herrchens Füße aufs Bett zu kommen, und dann ging alles ganz schnell. Bett gekippt, ein Griff und ich wurde geschüttelt. Einmal versuchte ich noch zu beißen, aber keine Chance, Herrchen hatte mich fest im Griff. - Bin ich doch eine Zicke?… Ich muss bei Gelegenheit mal darüber nachdenken.

Ander-Opa mit Charly und mir
Wenn es sich einrichten ließ, nahm Frauchen mich zu ihrem Vater, das war für Bea Ander-Opa, mit ins Sonnenstudio. Geile Zeit, so viele Leute wollten mich streicheln und mit mir schmusen. War das ein herrliches Leben.

Nach ein paar Tagen zerrte mich Frauchen das erste Mal zum Tierarzt. Sie hob mich auf einen Metalltisch und hielt mich fest während der TA mich doch tatsächlich überall betatschte. – Sag`mal, hast du kein Weib, an dem du rummachen kannst? Ich fletschte meine Zähnchen und schnappte um mich. Aber ihr glaubt es nicht, weder der TA noch mein Frauchen schienen beeindruckt von meiner Vorstellung. Im Gegenteil alles lachte noch. – Haha macht euch nur lustig über mich, wenn ich groß bin, zeig`ich es euch allen.




Nun gut, ich sollte jetzt lernen, alleine zu bleiben. - So ein Schwachsinn, die können mich doch mitnehmen. Meine kleine Familie ließ mich wirklich alleine. Ich jaulte, bellte, sprang durch die Wohnung, aber keiner kam. Ich weiß nicht mehr, wie lange das ging. Mein Blick fiel auf die eckigen Kissen, die ich vorher vom Sofa gefegt hatte. Ich überlegte…..an den Ecken waren so kleine Knubbel dran…..schmecken zwar nicht besonders….aber….Ohje, habe ich sie doch fein säuberlich abgekaut…ich zuckte zusammen….meine Ernährer kamen zurück…..Nichts wie weg, ich flitzte unter den nächsten Tisch. Frauchen entdeckt das Malheur zuerst, Oh nöö, die schönen Kissen, alle angeknabbert. Mit mal fing sie an zu lachen und meinte, aber doch schön gleichmäßig geworden. Molly mochte wohl keine eckigen Kissen. Nun traute ich mich langsam hervor, so sauer können die Beiden dann doch nicht sein. Außerdem wollte ich mein Leckerli haben, den es immer gab, wenn alle wieder nach Hause kamen. Diesmal musste ich darauf verzichten. War nicht so schlimm, da ich jeden Tag, wenn Herrchen von der Arbeit kam, ein Stück Hasenbrot bekam.




Begegnung der dritten Art
Frauchen flitzte mal wieder mit so einem Ungetüm durch die Wohnung, die Menschen nennen den Staubsauger. Notgedrungen verziehe ich mich unter den Esszimmertisch. Schon kam sie mit dem Krachmacher auf mich zu und hörte nur „Molly verschwinde“. Widerwillig folgte ich der Aufforderung, ich verzog mich in die nächste Ecke. Also Frauchen scheint mich zu verfolgen…da war sie schon wieder…ich soll verschwinden…Nee, nun ist genug, bin doch nicht ihr Hampelmann…ich knurrte…fletschte die Zähnchen…Plumps fiel der Staubsauger hin…Frauchen stürmte auf mich zu, griff in mein Halsband…drehte es leicht…mir wurde übel…ich versuchte ihren Arm wegzubekommen und ratschte mit meinen scharfen Krallen an diesem herunter. Oh weia, eine blutende lange Wunde. Sofort wurde mir klar, dass ich eine große Dummheit gemacht hatte. Schnell hielt ich Frauchen meine Pfote zur Versöhnung hin. Sie strich mir liebevoll über den Kopf und lief von dannen, um ihre Wunde zu versorgen. An dieser Stelle nochmals SORRY Frauchen.



Ein paar Tage später…mal wieder alleine…ich döste vor mich hin…mir war soooo langweilig….da zog doch ein himmlischer Duft in meine Fellnase…ich folgte dem Duft…eine Schranktür in der Küche stand auf….ich steckte mein Kopf in die Tür…Oh man das war ja wie bei „Wünsch Dir was“ der Mülleimer gefüllt mit den leckersten Sachen. Abgenagte Knochen. Teebeutel, Kaffeesatz, Eierschalen, alte Wurstreste…usw. Rausholen...sortieren…und das große Fressen konnte beginnen. Die Ermahnung recht brav zu sein, ließ ich außer Acht, hatten meine beiden Ernährer doch selbst Schuld. Was lassen sie auch die Schranktür auf. Natürlich gab es wieder Schelte und die Zeitungsrolle sauste wie schon sooft auf meinen Po.








So verging die Zeit, nun haben wir schon 1995. Dieses Jahr werde ich nicht vergessen. Mein treuer, liebevoller Menschenfreund Opa Friedel ging über die Regenbogenbrücke. Heul…schluchz. So allein…Herrchen und Frauchen haben wenig Zeit, müssen viel arbeiten. Oma Anneliese ließ mich zwar in den Garten, aber danach musste ich sofort wieder nach oben. Opa Friedel fehlt mir. Ich bin traurig und wütend zu gleich, keiner versteht mich, keiner tröstet mich. Als ich mir nicht anders zu helfen wusste, habe ich einfach meine Haufen in die Wohnung gesetzt. Natürlich war darüber keiner begeistert, aber meine Menscheneltern hatten Verständnis dafür. In Zukunft war Frauchen wesentlich mehr zu Hause. Ein Stück heile Welt war wieder hergestellt.





meine Freundin Kirsten mit
ihrem Hund Roxy
Im Großen und Ganzen war ich selten Krank. Das Einzige, was mich ab und an plagte…meine Analdrüse …ich rutschte dann immer mit dem Popo über den Teppich. Damit brauchte ich aber nicht zum TA. Mamas Freundin Kirsten, gelernte Tierarzthelferin, kam dann zu uns. Kirsten ist auch meine Freundin, sie hat immer Zeit zum Kraulen und Leckerli hat sie auch immer dabei. Nur wenn sie dünne Latexhandschuhe anzog, einen Finger in Vaseline steckte….Diesen dann…schwupps…in mein Po-Loch steckte … kräftig stochern, drücken und herumfingerte fand ich das gar nicht lustig. - Hat sie nichts Besseres zu tun? Also ehrlich... soll sie doch bei sich selber bohren.


Manchmal hörte ich morgens ganz früh…vorm Aufstehen…bevor es hell wurde,jemanden am Briefkasten, und da ich ein guter Wachhund bin,rannte ich gleich die Treppe runter. Oh, das ist doch eine Stimme, die ich kenne? Das war doch meine Po-Loch-Guckerin und Freundin Kirsten, die bei uns jeden Morgen die Zeitung rein warf und mit mir einen Plausch hielt, schade, dass sie kein Leckerli mit reinschmiss, aber ich hab mich sehr gefreut, morgens ihre Stimme zu hören. Wenn das jemand gesehen hätte, dass Kirsten mit einem Briefkasten spricht, hätte man wohl die Polizei verständigt, in der Annahme, dass da jemand aus der Irrenanstalt geflohen ist.









Im Jahre 2003 kam ein Familienmitglied, nach 13 Jahren Aufenthalt in Spanien, zurück. Oma Caro, Frauchens Mama. Juhu, wieder jemand der mich mochte und mit dem ich nach Herzenslust schmusen konnte.







Im Jahre 2004 musste ich mich einer Augen-OP unterziehen, ich hatte öfter eine Geschwulst am Auge. Das sah nicht sehr schön aus. 
Und da ich von Haus aus immer auf meine Schönheit achte, war die OP unumgänglich. Allerdings musste ich tagelang mit Tüte durch die Gegend laufen. Na ja, nur im Haus, ihr wisst ja wegen Schönheit und so…






2006
Bin ich doch schon 13 Jahre alt und wenn ich mich im Spiegel betrachte, stelle ich doch fest dass ich ganz schön weiß geworden bin.









Im Sommer, es war sehr warm, bekam ich einen Schwächeanfall und musste zum Tierarzt. Nee Leute, das hat mir nicht gefallen. Ich hatte Panik, Haarausfall, ich zitterte, Sabber lief aus dem Maul, und am liebsten wäre ich auf den Schoß von Frauchen gesprungen. – Aber ich bin doch keine Memme…. Endlich waren wir dran…und…nichts…wäre angeblich alles in Ordnung.

Im Dezember ging es mir dann nicht gut, ich fing an zu schnaufen, musste bei Aufregung immer niesen und hechelte viel. Da Frauchen sich Sorgen machte und sie mich aber, wegen Stress, nicht mehr in die TA-Praxis schleppen wollte, bestellte sie die Praxis zu uns nach Hause. Also ehrlich kann ich nur empfehlen, tolles Team, supernette Ärzte. Naja, nun kommt Roll-Doc immer zu uns. Erste Diagnose: Herzschwäche, daher auch das niesen. Also gab es Medikamente. Später gab es auch noch Medis gegen meine Gelenkbeschwerden, ich kam morgens mit meinem Allerwertesten nicht richtig hoch. Nur das Niesen blieb. Mal mehr, mal weniger.






2007
Ja, ja so ist das, wenn man alt wird, jeden Tag ein neues Arschgebrechen.
Das viele niesen und schnaufen wurde wieder schlimmer. Deshalb sollte ich am 23. Mai nach Hoya in die Tierklinik. Da ich ungern Auto fahre, bekam ich morgens eine Leck-mich-am-Arsch-Pille. Man...ich sag euch, meine Beine waren wie Gummi.
Meine Freundin Kirsten ist mitgefahren und wir haben es uns auf der Rücksitzbank so richtig gemütlich gemacht, während Frauchen gefahren ist.
Dort angekommen mussten wir 1 Std. spazieren gehen, - ächz -, damit sich das Beruhigungsmittel wieder abbaut. Ja und dann die Untersuchungen: Lunge röntgen, Herz EKG, Herz Ultraschall. Diagnose: Lunge etwas angegriffen, Herz vergrößert. Es ist nichts Dramatisches. Die beiden Damen waren sichtlich erleichtert und ich froh, dass es endlich nach Hause ging.


5. Juni das Schicksal nahm seinen Lauf…...
Ich bekam nach einem Niesanfall Nasenbluten, das nicht enden wollte. Nach jedem weiteren Niesen flog das Blut nur so durch die Wohnung. Herrchen und Frauchen packten mich ins Auto und fuhren zum tierärztlichen Notdienst. Herrchen ließ sich dort erst mal Wasser und Lappen geben, damit er das Auto sauber machen konnte. Das sah es aus, als wenn ein Schwein geschlachtet worden wäre. Ich wurde dann von der TÄ untersucht, sie stillte die Blutung und gab mir irgendwelche Spritzen. Zum Schluss sagte sie:“Morgen sofort in die TK und sie können schon langsam von ihrem Hund Abschied nehmen.“ - Habe ich richtig gehört, ich soll über die Regenbogenbrücke….nee so nicht, ich will noch nicht gehen.


Es wurde eine ganz unruhige Nacht. Das viele Blut, das ich aufgeschlabbert hatte, kam nachts wieder raus. Am Nächsten morgen rief Frauchen in der TK in Hoya an. Leider konnten die nichts für uns tun, da die entsprechenden Geräte nicht vorhanden waren. Man verwies uns an die TK Bremen. Die sagten wir sollten sofort kommen. Diesmal fuhr Silvie eine liebe Nachbarin mit. Ich musste für 2 Tage da bleiben. Es folgten Blutabnahme, Röntgen, CT und Endoskopie (mit Probenentnahme) der Nase.
Am Freitag durfte ich dann endlich nach Hause.


Eine Woche später kam sie...die niederschmetternde Diagnose:
 Nasentumor rechts mit Wucherungen in der Nasennebenhöhle und in den Rachen. Die TÄ wollten das Ergebnis der histologischen Untersuchung abwarten. Und die kam…eine Woche später…bösartig, aber keine Metastasierungsgefahr. Wenigstens etwas. Nun bekomme ich eine ganze Menge an Medis: Herztbl, Kortison, Schmerzmittel, Antibiotika. Nach einer Woche sollte das Kortison halbiert und die Antibiotika abgesetzt werden. Keine 24 Std. später ging es mir ganz schlecht, ich lief die ganze Nacht durchs Haus und hatte wieder leichtes Nasenbluten Frauchen litt mit mir und weinte viel. Am Nächsten morgen fuhren wir, Frauchen und Oma Caro hatten sich freigenommen, in die TK. Frauchen befürchtete das Schlimmste. Aber es gab dort Entwarnung. Kortison erhöhen und Antibiotika auch wieder nehmen. Tja, so ist es, wenn man alt wird. Alle 4-6 Wochen Blutuntersuchung zur Kontrolle.
Aus meinem rechten Nasenloch läuft immer Schleim. Wenn er sich mal im Hals festgesetzt hat, mache ich gruselige Geräusche. Aber sonst geht es mir gut. Meine Menscheneltern und ich hoffen, dass wir noch eine schöne Zeit miteinander haben werden.


25. Juli 2007


Juhu

mich gibt es noch. Zurzeit geht es mir sogar noch etwas besser. Mein Frauchen hatte vor ein paar Tagen beschlossen mein Schmerzmittel Tramadol etwas zu reduzieren. Statt 3x tgl. 1/2 Tbl. gibt sie mir nur noch morgens und abends eine. Damit kann ich ganz gut leben. Bin nicht mehr so bekloppt in der Birne. Nehme am aktiven Leben etwas mehr teil. Und ich hoffe, dass dieser Zustand noch lange anhält.
In zwei Wochen ist wieder die Blutuntersuchung fällig...wie ätzend...da fummeln sie schon wieder an mir rum, dann werde ich wieder berichten.


5. September 2007
eigentlich wollte ich schon viel früher berichten, leider einiges dazwischen gekommen.
Die letzte Blutuntersuchung war wie immer, bis auf Nieren- und Leberwert (kommt vom Kortison), alles so weit OK.
Seit etwas über einer Woche mag ich morgens nichts mehr fressen. - Der Gedanke daran verursacht Brechreiz bei mir. -Und diese Tabletten, die da ewig drin versteckt sind...ekelhaft...wenn ich fresse, pule ich die immer raus. Aus der Hand nehme ich Futter ganz vorsichtig. Stelle ich fest dass da Medis drin sind, spuke ich es aus und lass es liegen. Frauchen und Herrchen kochen jetzt schon für mich, Rinderherz mit Nudeln, Hühnchen (eigentlich meine Leibspeise) mit Reis etc. Schmeckt auch alles super. Aber wie schon gesagt...wehe es sind Tabletten drin...bäähh..ausspucken und von dannen schreiten. Frauchen hat jetzt tüchtig mit mir geschimpft: "Molly, wenn du deine Tabletten nicht nimmst, musst du für immer Heia machen!" Oh je, stimmt das???

Am Montag den 9. ist wieder Blutuntersuchung. Hoffentlich können die TÄ etwas gegen meine Appetitlosigkeit machen.
Ich möchte doch noch eine Weile weiter berichten, denn mit den Medis geht es mir verhältnismäßig gut.

9. September 2007
So, und nun ist es passiert. Weil ich weiterhin das Fressen verweigert habe, schleppte Frauchen mich am 6. zur TK. Erst mal stellte die TÄ fest, dass ich eine Pilzinfektion an meiner Muschi habe -  aha deswegen hat es dort immer so gejuckt - sie rasierte mich und schmierte eine Creme drauf. Na ja danach das übliche...Blutentnahme...bis zum Ergebnis laschten Frauchen, Oma Carolin und ich durch die Gegend. Frauchen hatte Panik, sie hatte Angst, dass ich nun für immer Heia machen muss. Aber ich bin dem Sensenmann noch einmal von der Schippe gesprungen. Blutwerte soweit OK. Nun gab es zwei Depot-Spritzen in den Allerwertesten. Cortison für eine und Antibiotikum für zwei Wochen. Hatte jetzt den Vorteil, dass mein Frauchen vorläufig keine Tabletten geben musste.



Nun ist es so weit, dass ich mein Trockenfutter nur noch einzeln aus Frauchens Hand futtere und ansonsten nur noch Hühnerfleisch. Aber seid mal ehrlich, ich habe es auch verdient, verwöhnt zu werden. 





24. September 2007

Heute ist ein großer Tag - mein 14. Geburtstag - und ich bin froh ihm noch erleben zu dürfen. Es gab heute extra für mich Spaghetti Bolognese. Hmmm, das war lecker. In den letzten Tagen geht es mir überhaupt gut. Außer, dass ich ab und zu mal über Nacht hinpuller. Ich will das eigentlich gar nicht, aber es passiert einfach im Schlaf.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlichst beim Team der Tierklinik Bremen bedanken, denn ohne euch, würde ich wohl nicht mehr leben. - DANKE

Aber nun wird gefeiert...


Mai 2008

Da bin ich wieder. In den letzten Monaten ist nichts außergewöhnliches passiert, mit der Gesundheit geht es auf und ab. Die regelmäßigen Blutkontrollen waren alle soweit in Ordnung.

Letztes Jahr erkrankte Ander-Opa an Lungenkrebs. Frauchen hatte weniger Zeit für mich, weil sie sich ja jetzt um ihren Vater kümmern musste. Leider hat er nicht mehr leben wollen, wollte nicht essen und sagte immer:“Hoffentlich geht es schnell, ich habe keine Lust mehr.“ Charly und Kojak, das waren seine Hunde, haben es schon hinter sich. Mit den Menschen hatte es Ander-Opa nicht so, aber tierlieb war er. Für mich und seine Hunde hat er alles getan. 


Er hat es nicht geschafft und ist am 22. Januar  über die Regenbogenbrücke gegangen.


















Juli 2008     
Mich gibt es immer noch, und das finden Frauchen, Herrchen, Bea, Oma Caro und noch viele ganz toll. Ich natürlich auch.
Allerdings weiß ich, dass ich mit meinen fast 15 Jahren schon Asbach bin und ich bin stolz bis jetzt, durchgehalten zu haben. Eine kleine Weile möchte ich wohl noch leben, zu mal ich so verwöhnt werde, mit leckeren Essen, Hunde Leckerlis usw.
Auf meiner Nase wächst ein Horn. Die TÄ sagen, dass sich der Tumor durch meinen Nasenknochen frisst.
Nun kommen aber die neuesten Bilder von mir.




Ich hoffe, Euch hat meine Geschichte gefallen.
Ich gebe noch nicht auf und deshalb hören wir bestimmt nochmal voneinander.

Also, macht`s gut
                     Eure    
                                        


11. August 2008      



Heute mal wieder Blutuntersuchung in der TK. Da ich doch letztes Mal solche Zicken gemacht habe, haben die, bzw. mein Frauchen mir den Maulkorb schon draußen umgebunden. Mein Adrenalinspiegel schoss sofort in die Höhe. Klar, dass ich gleich wieder aus der Nase blutete.
Es gab das volle Programm, Blutabnahme, diesmal war die linke Pfote dran, da die andere Seite nichts mehr hergab. Den Popo wieder rasieren, damit meine Muschi nicht wund wird, Mani- und Pediküre.
Danach aber hurtig nach draußen, mein Blutdruck musste wieder runter, denn ich blutete immer noch.
20 Minuten auf das Ergebnis warten. Und wie immer...rumlatschen...heute war mir das nur Recht. Im Wartezimmer war ziemliche Stinkluft.
Nach Ablauf der Zeit sind wir wieder rein gegangen, man es stank immer noch so. Ich zog auf den Flur in eine Ecke, mit dem Kopf voran und starrte vor mich hin. Frauchen fing an zu lachen, und fragte mich, was das soll. Ich würde so einen Quatsch auch zu Hause machen. Stimmt gar nicht, die erzählt mir einen vom Pferd. Nun endlich worden wir aufgerufen. Die TÄ sagte gleich zu mir, Molly heute fasse ich dich nicht mehr an. -Ist auch gut so- Das Blutergebnis war sehr gut. Die nächste Untersuchung erst in 3 Monaten. Ja toll, endlich mal gute Nachrichten.
Nun sagte Frauchen, dass ich eben so blöde in der Ecke gestanden habe und solche Sachen ab und zu auch zu Hause mache. Und wisst ihr, was sie dann gesagt hat? Nee, das glaubt ihr auch gar nicht. Ich soll Demenz haben. Will nicht so werden wie Oma Anneliese, die erkennt keinen mehr, redet mit dem Fernseher und will wieder zur Schule gehen.
Also nun mal ehrlich, erkennen tue ich noch alle, mit dem Fernseher rede ich schon gar nicht und zur Schule muss ich nicht. Und nur weil ich mal doof in der Ecke stehe habe ich doch nicht gleich DEMENZ. Vielleicht bin ich ein bisschen senil, aber mehr nicht.
Schön, dass wir drüber gesprochen haben.
Bis bald …

bin erschöpft...war anstrengend



24. September 2008       

Und ich habe es noch mal geschafft heute werde ich 15 Jahre alt und mein Leben bis heute doch ganz gut gemeistert.
Feiern wollen wir heute bis zum umfallen, fällt mir ja nicht so schwer, bin ich doch etwas wackelig auf den Beinen.

Morgen geht es mir bestimmt besser. 




November  2008
Hallo, hier bin ich wieder. Leider kann ich nicht sagen, dass es mir gut geht. Mit dem Fressen klappt es auch nicht mehr so. Ich habe manchmal Tage, wo ich nichts herunter bekomme...sehr zum Leidwesen meines Frauchens. Dann bekomme ich auch meine Medis nicht, ihr wisst ja, man muss die Tabletten im Futter verstecken.
Frauchen hat Angst...ich auch...dass das Ende naht.
Frauchen ist immer froh wenn ich lungere, siehe Bild, dann bekomme ich auch alles was ich will. Schade, dass ich das nicht mehr so genießen kann.

man sieht den Tumor auch deutlich


Ich bin immer so müde und meine Beine wollen mich nicht mehr richtig tragen. Wenn ich so darüber nachdenke, stelle ich fest dass ich immer schwächer werde. Auch das lungern macht keinen Spaß mehr, ich habe auch keinen Appetit. Ich will nur noch schlafen und meine Ruhe haben.

21. November 2008



Es hat geschneit! Aber Schneeflocken jagen macht kein Spaß mehr.
Ob das mein letzter Schnee ist, den ich sehe??





1. Dezember 2008
Heute spreche ich ein letztes Mal zu Euch, es geht nicht mehr. Bin einfach zu schwach und habe auch keine Lust mehr.

Ich muss jetzt Frauchen klar machen, dass es Zeit ist zu gehen. Ich weiß, auch wenn es ihr unheimlich schwer fallen wird, lässt sie mich gehen.
Und ich will gehen.
Ob Frauchen meine Blicke versteht??





Time to say Good Bye


 




Liebste Molly,
du hast mir gestern ganz deutlich zu verstehen gegeben, dass es Zeit ist zu gehen. Auch wenn ich es nicht wahr haben wollte, ich habe gespürt, dass du nicht mehr willst. Also sind wir heute, den 2. Dezember um 15:40 Uhr  in die Tierklinik gefahren. Sonst warst Du immer aufgeregt wenn es zum Doc ging, aber heute nicht. Ganz ruhig hast du auf der Rücksitzbank gelegen, hast dich von Oma Carolin streicheln lassen.
Die Tierärztin, die dich damals aufgenommen hat, hatte heute wieder Dienst. Auch sie sah dir an, dass es nicht mehr geht. Die Waage bestätigte es. Du hast in drei Monaten vier Kilo abgenommen.
Dann ging alles ganz schnell. Für mich war es schwer, aber für dich eine Erlösung…und das tröstet michlebe wohl mein HundekindFrauchen, Herrchen, Bea und alle, die dich liebten.



Der Tag ist gekommen,

und alles war wie immer.

Der Tag ist gegangen,

und nichts war mehr wie zuvor.

Der Tag ist gekommen und gegangen,

hat mich trauern lassen.

Der Tag ist gekommen und gegangen,

hat eine Lücke hinterlassen.

Der Tag ist gekommen und gegangen,

hat mir keine Zeit mehr gelassen.

Der Tag ist gekommen und gegangen,

an dem mein Hund starb.


Heike Pons

aus 'Hunde-Revue' 10/1999









Im Tal des Regenbogens

Kleines Seelchen in der Nacht
hast mir so viel Glück gebracht
mußtest gehen, bist nun fort, 
weit an einem schönen Ort. 
Regenbogen, Wasserfall
grüne Wiesen überall
spielen, toben, frohes Treiben
hier willst Du ganz sicher bleiben
Kleines Seelchen warte dort
wart auf mich an diesem Ort, 
eines Tages, Du wirst sehen
werden wir uns wieder sehen.

Wenn wir uns dann wieder sehen
werden wir gemeinsam gehen
in die Ewigkeit, ins Morgen
hier gibt es nie wieder Sorgen
Mensch, sei gut zu Deinem Tier, 
denn gemeinsam wollen wir
doch die Ewigkeit verbringen.

Kleines Seelchen in der Nacht
hast mir oftmals Freude gemacht
Dank, sag ich an dieser Stelle
geh nun über diese Schwelle
Geh nach Haus zu all den Lieben
sieh sie warten auf Dich drüben
mach Dir keine Sorg` um mich
Seelchen, ich vergess` Dich nicht
                                                                                                  (Autor: Eva Göritz)